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(Gesundheit, Pharmazie, Bachblüten, Österreich, Steiermark, Bezirk Weiz, Gleisdorf)

• Portrait: Evelyn Marko / Pharmazeutin
Von Martin Krusche

„Sie stammt aus Kärnten, ist in einem Apothekerhaushalt aufgewachsen. „Im ersten Stock haben wir gewohnt, unten war das Geschäft.“ Für die Kindheit prägend. „Wenn ich heute in eine Apotheke gehe, fühle ich mich da sofort zuhause.“

Das habe vor allem mit den Gerüchen zu tun. Mit den Substanzen, die von Hand verarbeitet werden. Unlöschbare Erinnerungen. Marko studierte dann selbst Pharmazie, hatte aber nicht vor, die elterliche Apotheke zu übernehmen. „Ich wollte immer eine Familie und Kinder.“

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Durch Herzensangelegenheiten kam sie in die Steiermark, von Graz schließlich nach Gleisdorf. Marko war sieben Jahre in der hiesigen „Stadtapotheke“ tätig. „Da konnte man damals schon Teildienst machen.“ Das ließ sich gut mit ihren familiären Aufgaben verbinden. Während die Berufswelten generell an Tempo zugelegt haben, war Marko über die Jahre immer mehr an Situationen interessiert, in denen leidende Menschen Ruhe und die Konzentration auf sich selbst finden können. Damit es leichter falle, die Zusammenhänge von Beschwerden zu begreifen.

Die Pharmazeutin hat über viele Jahre Homöopathie-Kurse absolviert, mußte diesen Bereich dann zurücknehmen, weil dessen Ausübung in Österreich der Ärzteschaft vorbehalten ist. Marko: „Mich hat dieses andere Denken so fasziniert. Da geht es immer um den ganzen Menschen und die größeren Zusammenhänge, in denen man steht.“

Heute bietet sie Beratungen an, die mit der Nutzung von sogenannten „Bachblüten“ verbunden sind. Ein Konzept, das nicht auf bestimmten Wirkstoffen beruht, sondern auf Energie und Information. „Krankheitsbilder handeln von nicht bewußt bewältigten Lebensaufgaben.“ Nach Markos Auffassung sind Krankheiten nur eine von mehreren Möglichkeiten, solche Aufgaben zu bewältigen. In der Beratungssituation, im eingehenden Gespräch würden dann oft auch noch andere Wege erkennbar.

„Oder man kann unveränderliche Leiden besser akzeptieren, leichter ertragen.“ Weil es ja auch Beeinträchtigungen gibt, die von keiner Heilkunst behoben werden können. Um in all dem klärend zu wirken, setzt Marko die erwähnten „Bachblüten“ ein. Sie sagt: „Bachblüten heilen nicht die Krankheit, sondern den Menschen.“ Was die Selbstverantwortung der Leidenden anspricht. Und was Orientierungshilfen meint, damit eben die Zusammenhänge einer Krankheit verstanden werden können. Um das, woran man leidet, „mit sich selbst in Verbindung zu bringen“.

Solche Methoden stehen keineswegs in Konkurrenz zu ärztlicher Hilfe. Sie sind auch keinesfalls ein Ersatz dafür. Marko betont, daß Emotionen und Gefühle starke Energien seien, erhebliche Kräftespiele, auf deren jeweils nützliche oder schädliche Wirkung man selbst großen Einfluß nehmen könne. Das setzt aber voraus, sich mit dem eigenen Leben entsprechend zu befassen, auseinanderzusetzen.

Man solle nicht Symptome bekämpfen, sondern Ursachen des Leidens beseitigen. „Es ist verlockend, seine Probleme außen zu bearbeiten.“ Im Sinne von: Die Ursachen bei anderen suchen. Marko hält dagegen: „Heilung passiert immer nur im Menschen selbst.“

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22•07