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(Regionalentwicklung, Politik, Oststeiermark, Bezirk Weiz)

Aus meinen weiteren Notizen:

„Unsere Energie-Region ist älter als die Diskussionen über andere“ (Regionen) sagte Christoph Stark, Bürgermeister von Gleisdorf, zum Auftakt der Generalversammlung 2007. Allerdings ist „lange Geschichte“ heute ja nicht unbedingt eine Referenz. Es zählen die Ergebnisse.

Stark: „Die Region hat mehr zu bieten als die Plaudereinheiten der Bürgermeister.“ So zuversichtlich klingen Lokalpolitiker aus kleineren Gemeinden definitiv NICHT. Allerdings muß man beachten, daß die Anforderungen bezüglich Alltagsbewältigung in kleinen Kommunen ganz andere Rahmenbedingungen haben als in großen. Infrastruktur und Personalstand unterscheiden sich markant.

Zur Energie-Region sagte Stark: „Ja, wir wollen uns als LEADER-Region bewerben.“ Und: „Die Entwicklung eines Leitbildes ist der Auftakt dafür.“ Er betonte: „Es muß uns klar sein, daß uns das viel Arbeit abverlangt.“

Gelegentlich waren von verschiedenen Regionalpolitikern auch Klagen zu hören, dauernd würden neue Verbände oder Regionen gebildet, man wisse schon nicht mehr, wo man hingehöre, vor allem aber komme man vor lauter Sitzungen nicht mehr zum Arbeiten.

Bemerkenswert ist daran, daß jenen, die solche Klagen vorbringen, gar nicht auffällt, wie sehr sie dadurch ihre eigene politische Kompetenz in Frage stellen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer vor lauter Aktionismus keine Zeit mehr findet, sich ganz praktisch um die Zukunft zu kümmern, hat damit seine eigene Unzulänglichkeit herausgestrichen, mit komplexen Systemen wie einer Region sachkundig umzugehen.

Es ist ja auch die Vielfalt der Verbände nicht vom Himmel gefallen, sondern von den Funktionstragenden der Regionalpolitik generiert worden.

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22•07