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(Altenpflege, ältere Menschen, Oststeiermark)

• Reportage: Wenn man Hilfe braucht („Großfamilie“ versus Altersheim?)
Von Martin Krusche

In der Politik läuft noch immer das Gezänk, ob Österreich denn nun einen Pflegenotstand habe oder nicht. Derweil erfuhren wir in den letzten Tagen erneut, daß die Menschen im Lande älter denn je werden.


Das fordert unsere Eigenverantwortung, denn wer alt wird, möchte dabei ja auch so gesund uns selbstständig wie möglich bleiben. Eines der verbreitetsten Schreckensbilder lautet: Abhängig sein. Manche retten sich bei der Vorstellung, dereinst Hilfe zu brauchen, in die Phantasie von der „Großfamilie“. Die gibt es aber nicht.

Annemarie Gigl, beim „Österreichischen Roten Kreuz“ für den Bereich Hauskrankenpflege zuständig, räumt mit einer anderen Illusion auf: „Das Klischee vom Alters- oder Pflegeheim als üblichem Lebensraum für alte Menschen stellt eine Verzerrung der Wirklichkeit dar. Denn etwa 93 % der über 75-Jährigen leben in Österreich entweder alleine oder mit Angehörigen zu Hause.“
Bei der Pflege von Angehörigen ist es mit Liebe und gutem Willen allein nicht getan ist. Es geht dabei um körperliche, seelische und soziale Belastungen, die eine ganze Familie ins Unglück stürzen können, wenn man die hohen Anforderungen unterschätzt oder ignoriert.

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Die Werbung rät uns, ewig jung zu bleiben.
Aber Alter ist keine Krankheit, sondern ein Lebensabschnitt.

Wer Angehörige pflegt, braucht dabei Unterstützung, offene Kommunikation, professionelle Begleitung und gesicherten Freiraum zur Erholung. Zusammenhalt in der Familie ist dabei sehr wertvoll, mobile Hilfsdienste sind unverzichtbare Ergänzungen. Das „Heroische“ hat auf diesem Terrain keinen Platz, denn die „Heldenhaften“ von heute sind gar nicht selten die Pflegefälle von morgen.

Hinzu kommt, daß die Oststeiermark keine reiche Region ist. Die Landesstatistik weist bei „Unselbstständigen“ ein „Bruttomedianeinkommen“ von „nur 89% des österreichischen Vergleichswertes“ aus. In Heft 9/2006 der „Steirische Statistiken“ hieß es im Klartext: „... die steirische Armutsgefährdungsschwelle würde daher 9.929 Euro jährlich bzw. 827 Euro monatlich betragen.“

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Alt zu werden hatte vor bloß drei Generationen ganz andere Bedeutungen.
Das Motto lautet: „Willkommen in der Gegenwart!“

Man sollte sich demnach vor Augen halten, daß es existenzbedrohende Konsequenzen haben kann, wenn man unvorbereitet in Krankheits- oder Pflegesituationen gerät und dabei mögliche Hilfe von außen nicht nützt. Laut Statistik ist „die Armutsgefährdungsquote von Haushalten mit Pension (mehr als jeder 5.!) damit fast doppelt so groß wie die von Haushalten ohne Pension (11%). Alleinstehende haben mit einem Viertel das größte Risiko in Armut zu geraten, wobei dieses für Haushalte ohne Pension sogar geringfügig größer ist.“
Sie sehen, es geht da nicht um „Großfamilie versus Altersheim“, es geht um realistische Einschätzungen, um Wissen, was auf einen zukommen kann und welche Hilfestellungen dazu erhältlich sind.

Sozialservicestelle des Landes Steiermark
(Auskunfts- und Vermittlungsstelle für den gesamten Sozialbereich)
8010 Graz, Hofgasse 12
Telefon: 07114 / 20-01-11 (zum Ortstarif) oder 0316 / 877-27-50
Email: sozialservicestelle@stmk.gv.at

Übersicht Weiz:
www.weiz.at/service/beratung.htm
Sozialreferent: Gemeinderat Klaus Feichtinger

Übersicht Gleisdorf:
www.gleisdorf.at/index.php?seitenId=62
Sozialreferent: Gemeinderat Wolfgang Wratschgo

Caritas, Familienhilfe Weiz:
8200 Gleisdorf, Business Park 2
Telefon: 03112 / 68 81
Email: mobdie.gleisdorf@caritas-graz.at

Volkshilfe, Sozialzentrum Weiz:
Waldsiedlung 2-4, 8160 Weiz
Telefon: 03172 / 44-888-41
Email: sozialzentrum.wz@stmk.volkshilfe.at

Chance B
Franz-Josef-Straße 3
8200 Gleisdorf
Telefon: 03112 / 49-11-0
Email: office@chanceb.at

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