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(Logistik, Spedition, Verkehr, Österreich, Steiermark, Bezirk Weiz, Gleisdorf) Portrait: Herbert Jerich /
Logistiker Das begann 1969 mit zwei Lastwagen in Gleisdorf. Saurer. Sowas kennen heute bloß noch Enthusiasten. Zeiten, in denen Herbert Jerich oft mit sehr wenig Schlaf auskommen mußte. Es waren gelegentlich große Distanzen zu bewältigen. Das galt auch für seine private Leidenschaft. Lotus Cortina, Escort, Lola. Britische Rennwagen. Einmal hätte Jerich auf der Rennstrecke fast sein Leben gelassen. Aber das ist Vergangenheit. Aus dem Frächter wurde ein Logistiker. Was das bedeutet? Da geht es nicht bloß um das Transportieren von Gütern, sondern um komplexe Systeme und Anlagen, um die reibungslose Abwicklung von Vorgängen zwischen Lieferanten und Kunden. Wenn etwa Rohmaterial für Magna aus verschiedenen Quellen im Süden von Gleisdorf angeliefert und gelagert wird, um dem Werk im Norden der Stadt tagtäglich nur in den benötigten Mengen zugestellt zu werden. Anfangs war eine steirische Brauerei der erste Großkunde, heute gehören vor allem Papierfabriken, die Automobilbranche und Lebensmittelerzeuger zur Kundschaft. Das Stammhaus in Gleisdorf läßt noch nicht erahnen, womit man es eigentlich zu tun hat. Auch der Terminal in Pirching zeigt keineswegs die Dimension des Unternehmens. Da bestehen von England bis Tschechien Stationen quer durch Europa. Sohn Herbert betreut die Niederlassungen in den USA. Ab kommenden Jänner beginnt der Betrieb in Rußland Fuß zu fassen. Es ist von Moskau und St. Petersburg die Rede. Wie kontrolliert nun ein einzelner Mann den Lauf der Dinge, wenn eine solche Reichweite im Spiel ist? Jerich setzt auf gute Leute, eine effiziente EDV und permanente persönliche Präsenz. Ich schau mir wöchentlich die Zahlen an. Kurze Kommunikationsketten und promptes Reagieren sind dem Mann wichtig. Wenn wer was braucht, bei mir gibt es eine schnelle Entscheidungsstruktur. Die Jahrzehnte haben dem Betrieb eine sehr wechselvolle Geschichte beschert. Fragt man Jerich nach den Grundbedingungen so einer Geschichte, sagt er ohne weiteres Nachdenken: Glück, Fleiß und ein Ziel. Eine interessante Kombination, die er in genau dieser Reihung genannt hat. Das bedeutet praktisch, in der Firma bewegt eine Belegschaft von rund 450 Leuten einen Jahresumsatz von etwa 110 Millionen Euro. Sowas hat teilweise ganz überschaubare Seiten. Jerich: Die erste Garde meiner Fahrer ist noch da. Der älteste von ihnen ist dabei, seit ich die Firma habe. Herbert Jerich sieht seine Rolle klassisch: Man muß Vorbild sein. Ich bin auch immer der erste im Büro. Und er hält sein Auge selbst auf Kleinigkeiten, ist stets dahinter, daß bei den Abläufen keine Schlampigkeit einreißt. Für die Lagerhäuser gilt: Kein Schmutz, keine Beschädigungen. Deshalb verlangt er von seinen Leuten, daß die Güter präzise geordnet abgestellt werden. Beschädigungen bringen Reklamationen, die machen eine Mehrarbeit, die niemand braucht und kosten einen letztlich die Reputation, mit der man Kunden gewinnt. Ich habe keine Akquisiteure im Haus. Mundpropaganda zählt. Erfolgreiche Unternehmen wachsen und Jerich wächst mit ihnen. [Andere Portraits] |