LAN-Party
Von Laszlo Palocz
LAN ist die Abkürzung für 'local area
network. Hinter dieser technischen Bezeichnung verbergen sich lokal begrenzte
Computer-Netzwerke, die - anders als das Internet - entsprechend nur jeweils begrenzten
Personenkreisen zur Verfügung stehen.
LAN-Spieler erstellen derartige Netzwerke
bei ihren Treffen - den sogenannten LAN-Parties - um diverse PC-Spiele mit- bzw.
gegeneinander zu spielen. So nimmt etwa die Organisation von LANs schon Monate vor dem
Termin erhebliche Zeit in Anspruch.
Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist
es, bei der Lanparty die Spieler zu 'realen Kontakten an einem bestimmten Ort zu
bringen. Hier trifft man sich, pflegt Kontakte, knüpft Freundschaften und hat ganz
einfach Spaß. Darüber hinaus dienen die Treffen dem Austausch von technischem sowie
spielerischem Know-how und der Diskussion über Neuentwicklungen aus den Bereichen Hard-
und Software. Das führt dazu, dass Netzwerk-Spieler in der Regel über ein
ausdifferenziertes (Computer-) Wissen verfügen.
Teilnahme
LAN-Spieler treffen sich in der Regel, um
eine gesellige Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen und sich in sportlich motivierten
Wettkämpfen (als Clan oder Einzelspieler) zu messen. Es geht darum, möglichst viele
Spiel-Punkte zu erzielen und am Ende eines Spiels oder eines Turniers eine möglichst gute
Platzierung zu erreichen.
Zum erfolgreichen Spiel sind vielfältige
Kompetenzen nötig, die nur durch intensives Training erlangt werden können. Von
zentraler Bedeutung sind Kenntnisse über Spiele -spezifische 'virtuelle Umgebungen
(sog. 'Maps) sowie Fertigkeiten im Umgang mit den figurenspezifischen Werkzeugen,
Accessoires und Zusatz-funktionen. Ebenso wichtig sind strategische Konzepte: Da hinter
den virtuellen Gegnern 'echte' menschliche Gegner handeln, ist der Spielablauf im
Gegensatz zu anderen Computerspielen prinzipiell unvorhersehbar. Deshalb verlieren die
Spiele bei entsprechend 'guten' Gegnern auch nach vielen Stunden nicht ihren Reiz. Weniger
spielerische als vielmehr technische und organisatorische Kompetenzen sind zur
Durchführung einer Netzwerk-Party nötig. Wer sich hier engagiert, geht große
finanzielle Risiken ein.
Grundsätzlich gibt es zwei
Spielergruppen, die sich durch die Präferenz für zwei unterschiedliche Spiele-Genres
grundlegend voneinander unterscheiden: Sogenannte 'Shooter' (oder 'Ego-Shooter), die
hauptsächlich auf LANs gespielt werden, und sogenannte 'Simulations-Spiele', die komplexe
Szenariensimulieren und eher strategischen Charakter haben.
Parallel dazu lassen sich Einzelspieler,
die keinem Clan angehören bzw. sich gegebenenfalls spontanen Spielergemeinschaften
zusammenfinden, von Clan-Mitglieder unterscheiden, die relativ feste Teams bilden. Clans
bestehen aus mehreren Personen, die unterschiedliche spielerische sowie organisatorische
Aufgaben erfüllen (Techniker, die für das Netzwerk zuständig sind, Webdesigner,
Organisatoren für die Partys etc.).
Differenzen innerhalb der Szene zeichnen
sich in sog. Clan-Fehden ab. Diese werden zumeist in Online-Foren ausgefochten. So wird im
Vorfeld einer LAN-Party anhand schroffer, gleichwohl ironischer Bemerkungen bereits für
die 'richtige Stimmung' gesorgt.
Ernstgemeintere Auseinandersetzungen
treten auf, wenn jemand des 'Cheatens' überführt worden ist. Solche Täuschungsversuche
werden mit dem sofortigen Ausschluss von der Veranstaltung geahndet und im Rahmen von
Internet-Foren öffentlich bekannt gegeben.
Quer zu diesen Differenzierungen liegen
mindestens zwei 'elitäre' Gruppierungen, die sich zum Teil aus den zuvor beschrieben
Spielertypen rekrutieren: 'Orga-Teams und 'Pro-Gamer'.
Der Verein nur48stunden (Gegründet
Dezember 2001) hat ein 'Orga-Team', das für die Planung und Durchführung von LANs
verantwortlich ist. Sie setzen sich entweder aus Mitgliedern eines Clans oder aus
Mitgliedern unterschiedlicher Clans zusammen. Für diese Gruppe steht nicht das Spielen im
Vordergrund, sondern die Planung und Durchführung einer (möglichst gelingenden)
LAN-Party. |
History
Die Entstehung der LAN-Szene geht auf die
Einführung von 'Multiplayer-Spielen' auf dem Software-Markt (1993) zurück. Diese Spiele
ermöglichten bei entsprechender Vernetzung von Rechnern erstmals die gleichzeitige
Teilnahme mehrerer Spieler an einem Computerspiel.
Schon kurze Zeit später war es üblich,
sich in privaten Räumlichkeiten zu treffen und die vorhandenen Computer zu vernetzen. Aus
diesen privaten Treffen einiger weniger entstanden in kurzer Zeit eine große Anzahl an
Spieler-Gemeinschaften.
Zusätzlichen Vorschub leistete die
rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre sowohl im PC-Hardware- als auch
Softwarebereich. In immer kürzeren Abständen auf den Markt kommende Spiele wurden im
Gleichschritt mit den Ansprüchen der wachsenden Spielergemeinde immer komplexer und
graphisch aufwendiger.
Heute ist es einerseits üblich, via
Internet gegen- und miteinander zu spielen. Für die LANSzene spielen jedoch die immer
zahlreicheren LAN-Parties eine große Rolle.
Seit 1997 verzeichnet die Szene einen
starken Anstieg der Veranstaltungen - in Deutschland beispielsweise wuchs die Anzahl der
Parties von 1999 auf 2000 um das Dreifache auf 1500 an, während sich die Teilnehmerzahlen
auf rund 130.000 Spieler vervierfachten.
Die Altersspanne der Netzwerk-Spieler
liegt zwischen 13 und 27 Jahren, wobei den größten Anteil die 16 bis 21-jährigen
ausmachen. Die LAN-Szene ist eine stark männlich dominierte Szene, wenngleich Mädchen
und Frauen inzwischen vermehrt auf LAN-Partys anzutreffen sind.
Bei der LAN-Szene handelt es sich um eine
sehr offene Gemeinschaft; nur wenige Kriterien genügen zur Teilnahme an einer Party.
Wichtigste Vorraussetzung ist die notwendige Hardware. Dementsprechend lassen sich in der
LAN-Szene vielfältige Überschneidungen zu anderen Jugendszenen feststellen, von denen
jedoch keine bestimmten herausragen. Drogen spielen in der LAN-Szene keine Rolle.
Lanparties
Die Teilnehmer/Innen Anzahl dieses Events
liegen zwischen 300 und 500. Das Eintrittsgeld liegt zwischen 25,-- und 30,--
. Es dient hauptsächlich der Deckung anfallender Kosten durch Raummieten, Strom,
die Betreuung der Spieler und Leihgebühren für technische Geräte (LCD Projektoren,
Leinwände, A3 Farblaserdrucker, Plastikkartendrucker für Ausweißerstellung,
Netzwerkgeräte usw....
Die Teilnahme steht jedem/ jeder offen,
soweit er/ sie entsprechend mit Hard- und Software ausgestattet ist und ein Wochenende
Zeit mitbringt - diese Party dauert von meistens von Donnerstag bis Sonntag
durchgehend, Tag und Nacht.
[LAN-Party in Gleisdorf]
nur48stunden
Verein zur Unterstützung jugend- und kommunikationstechnischer Aktivitäten
GFO Laszlo Palocz
Schützengasse 8, 8200 Gleisdorf , Tel.: 03112/7548-0, Fax:-14
Mobil: 0664/110 15 48
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