Wolfgang Pfeifer

"Leiblichkeit und virtuelle Räume"


NetzKIDS

„Jugendliche verlieren im Zuge der Computerisierung ihre Fähigkeit zur direkten, persönlichen Kommunikation.“

„Durch intensive Beschäftigung mit dem Computer geraten Jugendliche in die soziale Isolation.“

„Jugendliche flüchten in die künstliche Welt des Internet und entziehen sich dadurch der gesellschaftlichen Realität.“

Der Leitspruch, den die jugendlichen Computerfreaks gegen die kulturpessimistischen Ängste der älteren Generation formulieren, lautet:
„If it’s too much information for you, you are too old.“

Forschungen zum Thema Jugend + Neue Medien (u.a.: Oberösterreichische Jugendmedien 2003, Umfrage von Fessel & GfK 2002, 14. Shell Jugendstudie) kommen zu folgenden Ergebnissen:
87% der 14-19jährigen nutzen das Internet (Fessel & GfK 2002) (Vergleichswert aus dem Jahr 1997: 28 %)

Der Zugang folgt mehrheitlich von zu Hause (75 %). Weitere Zugänge in Schule, Arbeitsplatz, öffentliche Einrichtungen, I-net Cafes.
Im Durchschnitt verbringen Jugendliche 5,5 Stunden / Woche im Netz.

Vorwiegende Nutzung: E-mail, chatten, (Netz-) Spiele, Musikdownloads, Bilder & Videos anschauen.

Vernetzung und ständige Erreichbarkeit (via E-mail, SMS und Handy) sind für fast alle Jugendlichen selbstverständlich. 4 von 5 Jugendlichen verfügen über ein Handy. (Mit Abstand setzen Jugendliche am häufigsten die SMS-Funktion von Handys ein.)

Tätigkeiten am Computer liegen bei Jugendlichen aber laut Forschungsergebnissen bei weitem nicht an erster Stelle. Unternehmungen mit FreundInnen, feiern, ins Kino gehen, fernsehen und faulenzen liegen bei den Lieblingsbeschäftigungen an der Spitze. Internetsurfen und Computerspielen finden sich im Mittelfeld.

Internet / Computer gehören mittlerweile in die Lebenswelt des Jugendlichen. Keine kulturelle oder technische Innovation der letzten 50 Jahre hat so einen starken Einfluss auf den Alltag der Jugendlichen gehabt. Jugendliche kommunizieren wie selbstverständlich weltweit und beschränken sich dabei nicht auf virtuelle Räume. Menschen die sich im Chat kennengelernt haben, treffen sich zu einem Face-to-Face Kontakt, Netzwerkspieler treffen sich auf LAN-Partys. Die Wirklichkeit, in der die „Computerjugendlichen“ leben, widerspricht dem von Kulturpessimisten gezeichneten   vom Bild vom vereinsamten und isoliert lebenden Computerfreak. Der Computer und das Internet vergrößern den Freundschaftskreis und sie schaffen Anreize für neue persönliche Kontakte.

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