Info
Sixth Annual Conference on Austrian Literature and Culture

schule für dichtung


virtuelle akademie – grundgedanken

kaum 10 jahre nach gründung der schule für dichtung stehen wir erneut vor der situation, so gut alles von grund auf neu durchdenken und entwickeln zu müssen. waren es damals die fragen der lehr- und lernbarkeit von literatur, so sind es heute die fragen des virtuellen lehrens und lernens, ihre strukturier- und organisierbarkeit.

die von platon beschriebene akademische grundsituation - die persönliche anwesenheit aller am lehrakt beteiligten - steht in frage. die beschränkung der klassenteilnehmer steht in frage. die auswahl- und evaluierungskriterien stehen in frage.

was heisst monolog, was heisst dialog, wenn multidirektionale kommunikationsformen hinzukommen? was heisst studentschaft, wenn disperse, global verstreute, voyeuristische adressaten hinzukommen?

können wir akademisches mit den mitteln des internet ins virtuelle übersetzen oder generieren die neuen netzwerke auch neue unterrichtsformen, die den platonischen hain, den lehrakt unter bäumen, den lehrakt in gemauerten klassenzimmern hinter sich lassen und ganz woanders ansetzen?

was ist das: eine internetklasse?

wie schon bei der gründung der schule beschreiten wir auch diesmal - learning by doing - einen experimentellen weg und vertrauen auf die inventionskraft der autoren und autorinnen. ihre persönlichkeiten, ihre vorschläge, ihre übungen stehen im mittelpunkt.

die strukturen, die wir hiefür zur verfügung stellen - das didaktische grundmuster, das linksystem, den organisatorischen prozessualisierungsrahmen -, sind das ergebnis einer 3-jährigen probezeit, an der sich u.a. h.c. artmann, marlene streeruwitz und anne tardos mit pilotklassen beteiligt haben.

christian ide hintze
wien, im juli 2000

[23•01] Homebase: www.sfd.at


Infos | Beiträge | Corepage | Reset | [~] unplugged