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(Journalismus, Kommunales, Gleisdorf)

• Skizzen: Journalistisches Handwerk gefragt
Von Martin Krusche

Wenn ein Journalist Gerüchte publiziert, fallen mir dazu kaum mehr als zwei Gründe ein.

Erstens: Er ist auf eine Regelwidrigkeit gestoßen, die jemand kraftvoll zu vertuschen sucht. Da bekommt man anfangs nur schwer belegbare Fakten in die Hand. Zweitens: Er ist zu bequem, eine Sache zu recherchieren.

Denn was heißt das schon: „Die SPÖ kritisiert, daß ...“ oder „Die ÖVP ist der Meinung, daß ...“? Vor allem, wenn es um jemandes Ruf geht, muß es wohl heißen: Herr X oder Frau Y ist folgender Auffassung. Und dann folgt ein konkretes Zitat.

Ich wünschte, die Kommunalpolitik würde das ganz selbstverständlich als ein Gebot der Redlichkeit erachten. Man sollte ja angemessene Kritik von Rufschädigung deutlich unterscheiden können. Und bei Kritikwürdigkeit einer Sache lautet die Anforderung eben: „Nennen Sie Ihre Gründe!“

Siehe dazu auch die [Reportage] [Andere Skizzen]
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